1945 Nachdem im Sommer 1945 nahezu alle Kraftverkehrsverbindungen unterbrochen sind richtet Eugen Melchinger mit Billigung der Behörden aus eigener Initiative am 20. August die Omnibuslinie Nürtingen-Degerloch ein. Mit einem Kraftomnibus mit 27 Sitzen und einem Behelfsanhänger, die beide von Privat erworben wurden, legt Eugen Melchinger den Grundstein für das Unternehmen.
Das junge Unternehmen hat zunächst jedoch mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen, denn Treibstoff, Reifen und Ersatzteile sind bewirtschaftet und für Einzelfahrten sind Sondergenehmigungen erforderlich. Das ist auch der Grund, warum der erste Wagen mit Holzgas betrieben wird.
Das Verkehrs-bedürfnis der Bevölkerung ist groß und der Betrieb wächst schnell. Die er-forderlichen Fahrzeuge wer-den in eigener Werkstatt aus Ersatzteilen neu aufgebaut.
1947 Zusätzlich zur ersten Linie nach Degerloch wird eine zweite Linie von Grötzingen nach Stuttgart eröffnet, die Linie endet in den ersten Jahren vor dem Alten Schloss in der Stuttgarter Innenstadt.
1948 Die Linie Grötzingen-Stuttgart wird bis Neuenhaus verlängert.
1952 Auch im Reiseverkehr ist die junge Firma aktiv. 1952 werden erstmals auch Auslandsreisen angeboten, u.a. gehören London und Rom zu den Reisezielen, die vom Aichtal aus angesteuert werden.

Das Bild links zeigt wie auf dem Weg nach London die Busse in Ostende per Kran auf die Fähre gehievt werden mussten. Die Aufnahme entstand 1952.

50er+60er Das Unternehmen wächst weiter, eine eigene Tankanlage steht inzwischen zur Verfügung und viele Reparaturen werden in einer eigenen modernen Werkstatt selbst ausgeführt, der Fuhrpark wird ständig modernisiert und die Bedeutung des Reiseverkehrs wächst.
1976 Eugen Melchingers Tochter Gisela übernimmt den Betrieb und führt ihn weiter.
1992 Eugen Melchinger verstirbt im Alter von 84 Jahren.
1993 Nachdem die 80er Jahre weitgehend unspektakulär verlaufen kommt 1993 ein großer Umbruch. Die S-Bahn wird von Vaihingen bis zum Stuttgarter Flughafen verlängert, was erhebliche Veränderungen auf den Fildern und im Landkreis Esslingen an sich mit sich bringt.
Bis zum 2. Oktober wird noch der Stuttgarter Omnibusbahnhof angefahren. Die Linie Neuenhaus-Stuttgart ist zu diesem Zeitpunkt die einzige noch verbliebene private Linie, die noch aus dem Filderraum bis nach Stuttgart durchfährt.
Die S-Bahn bringt dem Landkreis Esslingen die Vollintegration in die VVS-Verbundstufe I und nach langen und schwierigen Verhandlungen gelingt es, diesen Tarif auch für die Linie 809 einzuführen. Damit verbunden ist auch der Wegfall des Bedienungsverbots, das seither auf den Linienabschnitten bestand, die auch von der SSB bedient werden.
Aber auch die Linienführung bleibt von den Neuerungen nicht verschont. Ein neues Filderbusnetz wird eingeführt und erstmals verkehrt die Linie nicht mehr von Bernhausen kommend über Plieningen Richtung Degerloch, sondern über den Flughafen und dann weiter über die B27 bis Möhringen.
Abgewendet werden kann eine Kürzung der Linie bis Flughafen, jedoch ist künftig in Degerloch Schluss, da die Streckenführung bis ZOB Stuttgart einen Parallelverkehr mit der Stadtbahn darstellt, die erst wenige Jahre zuvor auf einer Tunnelstrecke von Degerloch ins Tal in Betrieb genommen wurde.
Als Ausgleichsleistung wird der Linienverkehr auf zwei Kursen der Linie 36 im Auftrag der SSB aufgenommen.
2001 Der S-Bahn-Abschnitt vom Flughafen bis Bernhausen wird am 29. September 2001 nach vierjähriger Bauzeit in Betrieb genommen. Die Linie 809 wird als einzige private Linie vollständig in das erneut verändert „Busnetz Filder“ eingebunden und auf die S-Bahn vertaktet.
Stündlich, in der Hauptverkehrszeit halbstündlich werden nun Neuenhaus, Aich, Grötzingen und Harthausen an die S-Bahn angebunden, drei weitere Fahrten pro Tag verkehren noch auf der alten Strecke bis Degerloch und fahren weiterhin den Flughafen und die Stadtbahn an.
2004 Der Verkehr nach Degerloch kann weiter ausgebaut werden. Die drei Fahrten konnten auf vier erweitert werden. Außerdem kann der Fahrplan zum 12. Dezember 2004 so angepasst werden, dass auch das Luftfrachtzentrum in Bernhausen abgebunden werden kann. Somit stellt die Linie 809 die erste und bislang einzige Direktverbindung zwischen Nord- und Südseite des Flughafens Stuttgart dar. Die Fahrzeiten zwischen Luftfrachtzentrum, dem angrenzenden Wohngebiet und Degerloch halbieren sich durch diese Maßnahme.
2010 2010 wird durch die Inbetriebnahme der Stadtbahn Fasanenhof im Zuge der U6 wird die Stadtbahnverbindung mit Anschluss an die Linie 809 noch interessanter. Vor diesem Hintergrund wird auch das Fahrtenangebot um eine weitere Fahrt ergänzt. Die erste Fahrt morgens ab Neuenhaus fährt künftig bis Fasanenhof EnBW City, die erste Fahrt in der Gegenrichtung startet künftig dort und bietet Frühfliegern eine weitere Möglichkeit, den Flughafen zu erreichen.
Auch die gemeinsame Linienführung mit der 36 wird ausgebaut, in Fahrtrichtung Degerloch werden die Haltestellen Bernhausen Nord-West-Umfahrung und TÜV, sowie Echterdingen Zaunacker und Messe West künftig mitbedient.
2013 Zum Fahrplanwechsel 2013 wird die Linie 809 in die Linien 809 und 806 aufgeteilt. Die Linie 809 bedient ab sofort den Streckenabschnitt zwischen Bernhausen Bahnhof und dem Aichtal, die Linie 806 den Streckenabschnitt zwischen Bernhausen Bahnhof und Degerloch bzw. EnBW City (Fasanenhof).
2015 Wenige Monate vor dem siebzigjährigen Firmenjubiläum werden die Firmen Omnibus-Verkehr Eugen Melchinger und Aichtal-Reisen GmbH wieder vereint, aus den beiden Unternehmen geht die neue Omnibusverkehr Melchinger GmbH hervor.
2016 Ende 2016 zog sich Gisela Melchinger mit 72 Jahren aus der Geschäftsführung zurück. Das Unternehmen Omnibusverkehr Melchinger GmbH wird von Andreas Melchinger und seiner Frau Babette Melchinger weitergeführt.
2021 Im November 2021 hat die Omnibusverkehr Melchinger GmbH unter Leitung von Andreas und Babette Melchinger am neuen Firmenstandort in Steinenbronn Insolvenz angemeldet. Die Firma wurde Ende 2021 aufgelöst.